Fakten

zur industriellen Milchproduktion

Jährlich werden in Europa etwa 200 Millionen Tonnen Milch und Milchpulver produziert. In Europa geht es um einen Markt von 100 Milliarden Euro.

 

Der Konsum von Milcherzeugnissen in Deutschland liegt stabil bei etwa 90 kg pro Person und Jahr.

2016 verzehrte jeder durchschnittlich 52,3 kg Milch, 24,4 kg Käse, 16,7 kg Joghurt und 6 kg Butter.

 

Von 32,7 Mio. Tonnen Milch, die 2016 in Deutschland produziert wurden, war etwa die Hälfte für den Export bestimmt, mit zunehmender Tendenz.

 

Im Mai 2017 wurden in Deutschland etwa 32 Cent pro Liter Vollmilch gezahlt. Um kostendeckend zu arbeiten, brauchen Milchbauern im Schnitt mindestens 40 Cent je Liter.

 

Milchbauern und andere Landwirte in Schwierigkeiten werden von der Europäischen Union mit etwa 500 Millionen Euro subventioniert.

 

Zentrales und zugleich schwächstes Glied in der intensiven Milchproduktion ist die Kuh. Im Jahr 2016 lag der durchschnittliche Ertrag je Kuh pro Jahr bei 7.746 Kilogramm. Pro Liter Milch entstehen in der intensiven Landwirtschaft etwa drei Liter Gülle.  

 

Die durchschnittliche Zahl der Milchkühe pro Betrieb ist seit dem Jahr 2000 von rund 33 auf 57 Tiere gewachsen. Die Tiere werden durchschnittlich im Alter von fünf Jahren geschlachtet, obwohl Kühe bis zu 25 Jahre alt werden können.

 

Damit eine Kuh hohe Milchleistungen erbringen kann, erhält sie Kraftfutter z.B. aus Soja, das vor allem aus Südamerika importiert wird. Für den Anbau werden dort Regenwälder und Savannen abgeholzt.

 

Quellen: milchindustrie.de, agrarheute.com, ble.de, ec.europa.eu/agriculture/milk_de, wwf.de, provieh.de

 

 

zur ökologischen Milchproduktion

Der Preis für ein Kilo Biovollmilch liegt derzeit bei über 50 Cent. Im Gegensatz zur konventionellen Tierhaltung gibt es im Rahmen der EU-Öko-Verordnung konkrete gesetzliche Mindeststandards, die streng überwacht werden. Vorgaben wie: Auslauf im Freien, keine Anbindung, Mindestplatz pro Tier, Ausgestaltung der Stall- und Liegeflächen. Der Verbraucher erkennt Produkte mit diesen Vorgaben am europäischen oder deutschen Biosiegel.  Aber auch in Sachen Bio gibt es Abstufungen. Private Anbauverbände wie Naturland, Bioland oder Demeter haben zum Teil noch wesentlich strengere Richtlinien.